Verfügbarkeit sichern - Bestände optimieren - Kosten senken - Zielkonflikte in den Griff bekommen
Die Disposition ist ein komplexer Prozess und das zentrale Bindeglied zwischen Vertrieb, Produktion und Einkauf. Sie muss einerseits Verfügbarkeit und ein optimales Servicelevel sicherstellen, andererseits Bestände und Materialkosten im Griff behalten.
Digitalisierung und Industrie 4.0 verschärfen dabei die Herausforderung, weil kundenindividuelle Produkte und wachsende Teile- und Variantenvielfalt die Anforderungen weiter erhöhen. Andererseits bietet die Auswertung großer Datenmengen (Big Data/Predictive Analytics) auch die Chance, Prognosequalität und Engpassmanagement künftig erheblich zu verbessern.
Die wichtigsten Fragen der Disposition haben sich dabei nicht geändert: Wie groß ist die kostenoptimale Bestellmenge? Wie und wann wird eine neue Bestellung ausgelöst? Wie hoch ist der optimale Lager- und Sicherheitsbestand? Wie kalkuliert man den Durchschnittsbestand eines Artikels? Wie vermeidet man falsche Bestellungen, Überbestände und eine schlechte, unzureichende Lieferfähigkeit?
In diesem Workshop erarbeiten Sie die modernen Instrumente eines leistungsfähigen Bestands- und Dispositionsmanagements. Sie erfahren anhand typischer Problemstellungen aus der Praxis, wie Sie Verfügbarkeit, Bestände und Prognose optimieren und so eine kostenoptimale Beschaffungs- und Lagerpolitik sicherstellen – auch in Zeiten von Industrie 4.0.
Materialwirtschaft und Disposition
Strategische versus operative Disposition
Ziele, Aufgaben und Kernfunktionen
Logistische Schlüsselprozesse im Unternehmen
Dispositionsverfahren
Plangesteuerte, deterministische Bedarfsermittlung
Verbrauchsorientierte, stochastische Bedarfsermittlung
Auftragsgesteuerte Bedarfsermittlung
Bestands- und Bestellrechnung
Bestandsrechnung
Bestellrhythmus, Bestellpunkt- und Mischverfahren
Bestellpolitiken im Überblick
Kennzahlen zu Lieferbereitschaft, Lagerumschlag etc.
Einfluss der Disposition auf Bestände
Auswahl der Fertigungsart und Dispositionsstrategie
Auswahl der Verrechnungs- und Losgrößenparameter
Auswahl der Sicherheitsbestandsverfahren
Auswahl der Prognosestrategien
Sortimentsanalyse und Artikelklassifizierung
ABC-Analyse
XYZ-Analyse
ABC/XYZ-Analyse (9-Felder-Matrix)
Bedarfsermittlung durch Vorplanung und Prognosen
Planungsinstrumente in der Logistik
Prognoseverfahren und -parameter
Prognosegenauigkeit
Dynamische Effekte in der Supply Chain
Forrester-, Bullwhip- und Burbidge-Effekt
Auswirkungen in der Lieferkette im Praxisbeispiel
Werkzeuge zur Reduzierung des Vorratsvermögens
Organisatorische Maßnahmen
Gängigkeitsanalyse und Reichweitenmonitoring
Dynamische Anpassung der Sicherheitsbestände
Konsignationsanalyse
Analyse und Optimierung von Rüst- und Durchlaufzeiten
Postponement
Disposition 4.0: der Einfluss von Industrie-4.0-Systemen und Big Data auf das Bestandsmanagement
Auf Wunsch geht der Dozent auch gern auf die Anwendung von ERP-Systemen wie z. B. SAP R/3 im Materialmanagement ein.
Fach- und Führungskräfte der Bereiche Disposition, Materialwirtschaft, Logistik, Einkauf, Lager, Produktion und Vertrieb, aus Industrie- und Handelsunternehmen
Kurzvortrag, Praxisbeispiele (auch der Teilnehmer:innen), Gruppenarbeit, Fallstudie, Diskussion, Checklisten, Seminarunterlagen
Reinhard Herges
ist Inhaber der LCT Herges, Logistics · Consulting · Training. Als umsetzungsorientierte Unternehmensberatung unterstützt LCT ihre Kunden bei anspruchsvollen Projekten in Logistik, Materialmanagement und Produktion.
Das Seminar findet an beiden Tagen in der Zeit von 9:00 bis 16:30 Uhr statt.