Know-how für klassische regelungstechnische Aufgaben in Systementwicklung, Wartung, Betrieb, Ersatzbeschaffung
Regler haben die Aufgabe, für technische Systeme im relevanten Arbeitsbereich ein stabiles Systemverhalten zu gewährleisten bzw. dass Systeme ein festgelegtes Verhalten zeigen. Um Regler für Prozesse, Maschinen oder automatisierte Anlagen zu entwerfen bzw. Regelstrukturen zu optimieren, ist fundiertes Wissen über Regelstrecken, geeignete Reglertypen und deren Zusammenwirken nötig.
Das Seminar vermittelt das notwendige Wissen, um Regler bei der Systementwicklung, bei Wartung, Betrieb bzw. Ersatzbeschaffung auszuwählen, zu konfigurieren und zu optimieren.
Sie frischen relevantes Basiswissen auf und erhalten praktische Kenntnisse in der Regelungstechnik. Sie lernen Vor- und Nachteile von Standardreglern kennen, erfahren was erweiterte Regelkreisstrukturen leisten und wie klassische regelungstechnische Aufgaben in der Praxis umgesetzt werden.
Ihnen werden Strategien vorgestellt, um Streckenparameter und Zeitkonstanten für Ihre Anwendung zu ermitteln, den richtigen Regler auszuwählen und zu parametrieren bzw. bestehende Systeme zu optimieren. Neben den Besonderheiten spezieller Regler in Industrieanwendungen werden Verfahren zur Lösung komplexerer Regelungsaufgaben vermittelt.
Im Seminar wird die Regelungstechnik durch Beispielmodelle von Reglern und Simulationswerkzeuge veranschaulicht. So vertiefen Sie das Gelernte und erlangen Sicherheit im Umgang mit regelungstechnischen Aufgabenstellungen.
Regelungstechnisches Grundlagenwissen
Steuern vs. Regeln
Streckenarten und Regelkreisglieder
Regelstrecken mit und ohne Ausgleich
Totzeitbehaftete Regelstrecken
Ein- und mehrschleifige /-stufige Regelkreise und zugehörige Komponenten
P-, I-, DT1-, Zweipunkt- und Mehr-Punkt-Reglerbausteine
Analog- / Digitalregler
Optimierung und Neukonzeption von Regelkreisen
Informationsbeschaffung über die Streckeneigenschaften
Regelung von z.B.: Temperatur, Drehzahl, Geschwindigkeit, Lage, Niveau, Durchfluss, Mischungen und Verhältnissen
Eigenschaften von Streckenparameter
Auswahl geeigneter Regler
Vorgehen: Tipps und Tricks für die Praxis
Reglereinstellungen und deren Optimierung
Vorgehensweise, Reglerparametrierung und praktische Einstellregeln
Qualitätsanforderungen (Führungs- / Störungsverhalten)
Gütekriterien und Robustheit der Regelung
Erweiterte Regelkreisstrukturen für komplexe Aufgabe
Unterlagerte Regelkreise
Kaskadenregelungen
Störgrößenaufschaltung
Mehrgrößenregelungen
Gekoppelte Regelgrößen
Vorführung an praktischen Reglermodellen
Übungen an Simulationssoftware
Überblick über verschiedene konzeptionelle Ansätze – Einsatzbereiche und typische Anwendungen
Klassische Regelungen und empirische Einstellverfahren: P-, I-, PI-, PID-Regelungen,
Wissensbasierte Regelungen
Hybride Regelkonzepte
Regler in speziellen Industrieanwendungen - Auswahl und Parametrierung
Industrie- und Prozessregler in der Automatisier- und Verfahrenstechnik. Auswahl / Einsatz Standardprodukte
Besonderheiten Softwareregler in der SPS -> Blockschaltbilder, Funktionsbausteine (Softwaremodule) Übertragungsverhalten / Abtastzeiten
Selbsteinstellende Regler (Selbstoptimierung)
Adaptive Regelungen – Einsatzbereiche, Möglichkeiten und Regelkonzepte
Fuzzy-Regelungen - Regelung mit weichen Größen
Demonstrationen für ausgewählte Regler
Beispiele verschiedener Anwendungsbereiche
Informationen über Fachliteratur, Umgang mit Herstellerinformationen und nützliche Links
Ingenieur:innen, Techniker:innen, Meister:innen der Fachrichtungen Elektrotechnik, Automatisierungstechnik, Maschinenbau, Verfahrenstechnik, Chemie, die regelungstechnische Aufgaben bearbeiten und einen anwendungsnahen, herstellerneutralen Überblick benötigen.
Im Seminar wird in regelungstechnische Grundlagen eingeführt, dennoch ist Basiswissen sehr hilfreich.
Vortrag, Diskussion, Seminarunterlagen, Demonstrationen mit Simulationssoftware und an Experimentiermodellen
Dipl.-Ing. Ferdinand Schlüter, Ingenieurbüro für Elektrotechnik und Energietechnik, Bad Wünnenberg