Seminar

Schweißgerecht konstruieren

Schweißverfahren - Spezifikationen - Belastungs- und fertigungsgerechte Gestaltung

Schweißverbindungen haben als Fügeverfahren einen hohen Stellenwert in der Einzel- und Kleinserienfertigung, zunehmend aber auch bei größeren Stückzahlen. Schweißkonstruktionen können aber nur dann wirtschaftlich sein, wenn sie belastungs-, funktions- und fertigungsgerecht ausgelegt sind. Für Konstruktion, Anwendungstechnik, Qualitätsmanagement und Fertigung ist es daher unerlässlich, fundierte Kenntnisse über die Gestaltung, Berechnung und Tolerierung von Schweißteilen sowie zum Fertigungsumfeld zu besitzen.

Dieses Seminar vermittelt aktuelles Wissen für den praxisgerechten Einsatz von Schweißverbindungen in Konstruktion und Fertigung.

Im Detail

Inhalt

Grundlagen der Schweißverbindung

  • Definitionen der thermischen Fügeverfahren

  • Vorstellung ausgewählter Schweißverfahren

  • Vorgänge in der Schweißnaht, Schweißmetallurgie

  • Werkstoffbedingte Einflüsse bei Stahlverbindungen

  • Auswahl geeigneter Werkstoffe

  • Klassische und moderne Schweißverfahren: Was geht jetzt, was früher nicht möglich war?

  • Wo sind aktuell die Grenzen beim Schweißen? Werkstoffe, Werkstoffkombinationen, nicht konventionell schweißbare Werkstoffe

Schweißprozesse und Automatisierung

  • Prozessgrundlagen und Anlagentechnik

  • Bauteil- und Prozessvorbereitung

  • Qualitätssicherung und Prozessüberwachung

  • Sondergebiete: Strahlverfahren und Reparaturschweißen

Schweißnahtgüte und Schäden an Schweißverbindungen

  • Schweißnähte an hochbelasteten Stellen

  • Verformungsbehinderung durch Schweißnähte

  • Fehlerhaft gestaltete und ausgeführte Nähte

  • Schweißnahtprüfung, insbesondere in automatisierten Prozessen

  • Schweißnaht-Güteklassen

Festigkeitslehre für das Schweißen

  • Belastung des Bauteils und Beanspruchung der Schweißnaht

  • Vergleichungsspannungskonzepte

  • Berechnung der Schweißnahtsicherheit

  • Leitregeln zur belastungsgerechten Werkstückgestaltung

Berechnung von Schweißverbindungen

  • DV 952 01 – Dynamisch beanspruchte Schweißteile

  • DIN EN 1090 – Schweißverbindungen im Stahlbau

Allgemeine Gestaltungsgrundlagen

  • Kraftfluss in Naht und Werkstück

  • Thermische Einflüsse: Schrumpfungen und Spannungen

  • Nahtanhäufungen

Beispiele für die schweißgerechte Gestaltung

  • Zentrierungsmöglichkeiten und Nahtzugänglichkeit

  • Leitregeln zur schweißgerechten Werkstückgestaltung

  • Vorrichtungskonzepte für das Schweißen

  • Korrosionsschutzgerechte Gestaltung

Darstellung, Bemaßung und Tolerierung von Schweißteilen

  • Zeichnerische normgerechte Darstellung nach DIN EN ISO 2553:2104

  • Allgemeintoleranzen für Schweißkonstruktionen nach DIN EN ISO 13920

  • Leitregeln zur toleranzgerechten Werkstückgestaltung

  • Sie lernen die technischen Möglichkeiten moderner Schweißverfahren kennen.

  • Sie erhalten ein Update zur normgerechten Bemaßung und Tolerierung.

  • Sie erfahren mehr zu Qualitätsanforderungen, Prozessüberwachung und Qualitätssicherung im Schweißprozess.

  • Sie erarbeiten, wie Sie dynamisch und statisch belastete Schweißkonstruktionen berechnen und auslegen.

  • Leitregeln und Praxisbeispiele bieten konkretes Erfahrungswissen zur Gestaltung von Schweißkonstruktionen

  • So gewinnen Sie mehr Sicherheit bei der Spezifikation und Bewertung auch technisch anspruchsvoller Schweißaufgaben.

Entwicklungsingenieur:innen, Konstrukteur:innen, Qualitätsmanager:innen, Anwendungstechniker:innen, Technische Einkäufer:innen, Fertigungsleiter:innen im Maschinen-, Anlagen- und Apparatebau

Kurzvorträge, Anwendungs- und Praxisbeispiele, Übungen, Diskussion, Erfahrungsaustausch, Seminarunterlagen

Dr.-Ing. Tim Katzwinkel
ist Geschäftsführer des Instituts für Produkt-Innovationen der Bergischen Universität Wuppertal. Das interdisziplinäre Institut berät zahlreiche Industrieunternehmen im Bereich Produktentwicklung und zu innovativen Ansätzen technischer Produktideen.

oder

Prof. Dr.-Ing. Christian Stumpf
lehrt Konstruktionstechnik und Anlagenbau im Fachbereich Maschinenbau und Automatisierungstechnik an der Fachhochschule Südwestfalen. Zuvor war er mehrere Jahre im Bereich Sondermaschinenbau und Medizintechnik in der Industrie tätig.

Das Seminar findet an beiden Tagen in der Zeit von 9:30 bis 17:00 Uhr statt.