Victor Stramka, M.Eng (*1987), ist zertifizierter Ingenieur und Qualitätsexperte mit langjähriger Erfahrung in Inspektion, Projektleitung und Managementsystemen (u.a. ISO, BetrSichV) in der Chemie- und Energieindustrie. Als Gründer von InSpecTegity und ehemaliger Inspection Engineer bei INEOS kombiniert er Expertise in branchenrelevanten Normen mit behördlicher Auditerfahrung.
Welche Qualifikationen und Berufserfahrungen haben Sie in Ihrem Bereich?
Das grundsätzliche Verständnis für Managementsysteme habe ich mir bereits während des Studiums durch Wahlpflichtmodule und meines Masterstudium mit dem Schwerpunkt „technisches Qualitätsmanagement“ aufgebaut. Auf dieser Basis, sprich den Methodenkenntnissen, konnte ich im Rahmen meines beruflichen Werdegangs aufbauen. Zudem habe ich natürlich die üblichen Weiterbildungen wie „Umweltmanagementbeauftragter“ oder auch „Interner Umweltauditor“ absolviert.
So konnte ich über die Jahre neben dem Aufbau und der Zertifizierung von Umweltmanagementsystemen nach ISO 14001 auch die Integration komplexer Kombinationen von Managementsystemen betreuen (z.B. ISO 9001, SCC, ISO / IEC 17020 und 17025).
Abgerundet wird mein Profil durch fundierte Fachkenntnisse und Qualifikationen hinsichtlich der Einhaltung rechtlicher Verpflichtungen, welche im Umweltmanagement eine zentrale Rolle spielen. Besonders relevant sind hierbei die Qualifikationen „Fachkraft für Arbeitssicherheit“, „betrieblich Verantwortliche Person nach AwSV“, „Strahlenschutzbeauftragter“, „befähigte Person Druckgeräte“ oder auch „Brandschutzbeauftragter“.
Wie lange sind Sie schon als Dozentin bei der TAW tätig?
Ich bin erst frisch dabei und habe die Schulungsreihe hinsichtlich Umweltmanagement – Grundlagen, interner Auditor und UMB – ab Ende 2024 für die TAW mitgestaltet. Die Schulungen wurden im April 2025 erstmalig in dieser Form angeboten und durchlaufen.
Wie würden Sie Ihren Unterrichtsstil/Ihr didaktisches Vorgehen beschreiben?
Bei mir herrscht eine relativ lockere Atmosphäre in der angeregte Diskussionen immer erwünscht sind. Ich versuche möglichst viele Praxisbeispiele und Übungen einzubinden, um den Dialog in der Gruppe zu fördern.
Wie finden und entwickeln Sie Seminarthemen?
Das ist in diesem Fall eine einfache Angelegenheit, da uns die Norm ISO 14001 einen klaren Anforderungskatalog stellt, welcher adressiert werden muss. Aus meiner praktischen Erfahrung fließen dann nur noch Beispiele zur Veranschaulichung ein.
Wo spüren Sie Trends der Branche auf?
Das ist tatsächlich unterschiedlich: Zum einen aus meinem Netzwerk, sei es im direkten Austausch oder über einschlägige Plattformen wie zum Beispiel LinkedIn. Außerdem betreibe ich aktive Recherche zu Aktualisierungen relevanter Normen und nehme auch immer aus Gesprächen mit externen Auditoren neue Erkenntnisse mit. Zu guter Letzt besuche ich auch mehrere Weiterbildungen pro Jahr um mein Wissen zu Erhalten und zu Erweitern.
Zum Seminar/Training, aus Teilnehmersicht:
Wie kann ich mich auf die Weiterbildung vorbereiten?
Die Tiefe der notwenigen Einarbeitung hängt natürlich von dem gewählten Modul ab, aber man kann sich auf jeden Fall einmal mit den vorhandenen Organisations- und Managementstrukturen im eigenen Unternehmen auseinandersetzen. Dadurch können die Übungen direkt spezifisch bearbeitet werden und die Teilnehmer können auch bereits mit konkreten Fragestellungen zum Kurs kommen.
Kann ich den Inhalt der Weiterbildung mitbestimmen?
Wir verfolgen den klaren roten Faden, welchen uns die Norm(en) vorgeben. Durch die vielen Übungen trägt aber jeder Teilnehmer durch den jeweiligen Beitrag entscheidend zum Inhalt der Weiterbildung bei. Darüber hinaus ist auch immer Zeit eingeplant, um freie Diskussionen zu führen und offene Themenkomplexe zu besprechen.
Werden aktuelle Entwicklungen berücksichtigt?
Selbstverständlich. Änderungen im Regelwerk sowie in der Gesetzgebung fließen direkt in die Weiterbildung ein. Der Foliensatz wird entsprechend aktualisiert. Im Modul „UMB“ gehen wir auch etwas genauer auf die allgemeine Entwicklung hinsichtlich Umweltmanagement und Nachhaltigkeit ein.
Wie praxisnah ist die Weiterbildung?
Aus meiner Sicht definitiv praxisnah. Ich versuche an jeder Stelle einen geeigneten Praxisbezug zu den Normforderungen herzustellen. Die Schwierigkeit hierbei ist natürlich die häufig vollkommen unterschiedlichen Situationen in den Unternehmen der Teilnehmer, wodurch nicht immer jedes Beispiel für jeden Teilnehmer passgenau sein kann. In solchen Fällen werden Unklarheiten dann im Dialog aufgebarbeitet.
Welche Tipps haben Sie für Teilnehmer:innen, die das Seminar erfolgreich absolvieren möchten?
Wie oben schon erwähnt ist es sinnvoll sich vorab grundsätzlich mit dem eigenen Managementsystem auseinanderzusetzen. Darüber hinaus sollte man beachten, dass sowohl der interne Auditor als auch der UMB als Aufbaukurse zu verstehen sind. Es werden zwar immer wieder wesentliche Inhalte wiederholt, aber ein Grundverständnis ist aus meiner Sicht unerlässlich.
Ansonsten ist es relativ einfach: Offen sein, aufmerksam mitmachen und die eigenen Erfahrungen teilen.